Nachbericht: HCL Vogt männl. A-Jugend – JSG Ravensburg/Weingarten 19:18 (7:9)

Vogter A-Jugend klaut im Derby die Punkte von Rav/Wgt

Die Vogter konnten sich vergangenes Wochenende zuhause gegen die Jugendspielgemeinschaft aus Ravensburg/Weingarten durchsetzen und die Punkte wahrlich den Gästen klauen.

Das Spiel begann mit denkbar schlechten Vorzeichen. Manuel mit Kreuzbandriss fällt aus und Luis hatte aufgrund einer bis zum Spiel nicht geklärten Luftnot um Schonung gebeten. Zudem konnte Adrian die beiden Wochen vor dem Spiel nicht trainieren. Grund genug für die Trainer ein „wir können nur gewinnen“ – Spiel auszurufen. Gott sei Dank feierte Maxi sein Debüt für die A-Jugend. Seit kurzem hat man sich dazu entschlossen, die 2006er-Jahrgänge bei der A-Jugend mitzunehmen.

Keiner konnte erwarten, dass in diesem Spiel etwas Zählbares herausspringt. Und trotzdem sagte man sich: Man gibt nicht schon vor dem Spiel auf. Die Gäste möglichst lange ärgern und dann auf das Momentum hoffen. Und das Momentum kam. Doch der Reihe nach.

Man startete nicht gut in die Partie. Nach einem 0:2 und einem verworfenen Siebenmeter erlangten die Gäste aus dem Schussental das erste Mal Oberwasser. Selbstbewusst spielten die Spieler der JSG routiniert auf und konnten den Spielstand auf 4:8 erhöhen. Eine Auszeit der Vogter folgte und Schmucki fand in dieser wohl die richtigen Worte. Man berappelte sich und konnte in der Folge erst auf 6:9, vor der Pause dann noch auf 7:9 herankommen. Mit diesem Ergebnis ging man bestens gelaunt in die Kabinen.

Der Plan ging bisher voll auf. Mitspielen, schöne Tore herausspielen und die Gegner ärgern. Philip vertrat dabei Manuel sehr gut am Kreis und er schaffte es immer wieder, die Lücken für seine Rückraumspieler freizusperren oder selber den Ball im Tor unterzubringen. Genau dieses taktische Element wollte man in der zweiten Halbzeit mehr nutzen. Zudem baute man auch darauf, dass Noah einen starken Tag im Tor erwischte und für die Gäste ein ums andere Mal zu „präsent“ (Zitat Spieler aus Weingarten) war und viele freie Bälle entschärfen konnte.

Die zweite Halbzeit begann dann exzellent für Vogt. Man konnte in der 38. Minute ausgleichen und sogar direkt in Führung gehen (12:11). Das Spiel wogte nun hin und her. Mal konnte die JSG vorlegen und der HCL nachziehen, mal war es andersherum. Als es in die heiße Phase des Spiels ging, war dann jedoch die Zeit der bis dahin cool und locker aufspielenden Vogter gekommen. Während die Gäste mehr und mehr nervös wurden und anfingen, die Schiedsrichterentscheidungen als Anlass für dieses enge Spiel zu nehmen, blieben die Vogter Jungs gelassen und spielten ihren Stiefel weiter. Als dann in der 59. Minute eine unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters für eine doppelte Zeitstrafe auf der Seite der Gäste sorgte, war dann endgültig klar: Hier können wir heute etwas holen. Die letzten zwei Minuten spielte man in Überzahl. Nun war es ein Spiel, dass einem Schachturnier ähnelte. Die JSG Rav/Wgt hatte den Ball und es folgte eine Auszeit der Gästetrainer. Spielzug, Wurf, Abpfiff des Schiedsrichters da Offensivfoul. Das gleiche Spiel auf der anderen Seite. Vogt in Ballbesitz, Spielzugansage und die Mahnung: Auf keinen Fall mehr den Ball hergeben. Das Spiel wurde wieder aufgenommen. Der Spielzug wurde perfekt getimed gespielt, die Lücke ergab sich auf Rechtsaußen und mit der Sirene verwandelte Jan den Ball von der Außenposition zum Endstand von 19:18. Von den Emotionen getrieben, holte sich dann leider ein Spieler der Gäste noch eine blaue Karte und eine damit verbundene Sperre ab, weil er ein Handtuch aufs Spielfeld Richtung Schiedsrichter warf und energisch hinterherging. Das war ein eigentlich unnötiges Ende dieses spannenden Krimis und schade für den Spieler.

Disziplin, Lockerheit und der Wille, den Gästen aus dem Schussental das Leben so schwer wie möglich zu machen, haben an diesem Tag die zwei Punkte in Vogt gehalten. Das war stark Jungs.

Stark war auch – und solche Geschichten schreibt vermutlich nur der Handball: Nach dem Spiel und nachdem die Emotionen wieder Normalniveau erreichten, feierten die beiden Mannschaften ein grandioses Fest in unserem Jugendraum. Rivalen auf dem Platz, unglücklich verloren bzw. glücklich gewonnen und danach gute Freunde, so muss es sein.

Für den HCL spielten:

Noah Fiederle (Tor), Maximilian Hecker, Philip Hoffmann (2), Paul Mayer (2), Luis Heilig, Adrian Steinhauser (3), Benjamin Steinhauser, Nick Feldhofen (6/3), Jan Mayer (6/2)

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