HCL Vogt isch stabil, Junge! oder wenn die Herren den Meistertitel in Kroatien feiern
Die Herren des HCL Vogt haben ja bekanntlich die Bezirksklasse Bodensee/Donau nach dem Abbruch der Saison als Meister beendet. Da durch die lange und abrupte Pause bisher keine Meisterfeier stattfand, sollte diese nun nachgeholt werden. Unser Trainer Ivan stellte dafür sein eigenes Haus in Kroatien zur Verfügung – wohlwissend, dass sein Team dort unten nicht zum Kaffeekränzchen vorbeifährt, sondern sich diszipliniert und vorbildlich auf die neue Saison vorbereiten wird.
Doch es kam alles anders. Der Trip begann am Mittwoch zu einer Uhrzeit, die den meisten noch nie in ihrem Leben nach dem Schlaf begegnet (Anmerkung der Redaktion: Das Webteam ist um diese Uhrzeit schon im Büro). Man machte sich auf eine knapp 8 stündige Autofahrt gefasst. Nach 100km Fahrt war das erste Mal ein nicht unbekanntes Plopp-Geräusch zu vernehmen. Die Herren öffneten ihre Thermoskannen mit makrobiotischem Tee. Diese Tee-Pause sollte bis zur Ankunft in Kroatien kamen nicht die letzte gewesen sein, da das gesamte Team sehr auf seine Gesundheit bedacht ist.
Der Ausflug wurde ganz klassisch mit einem Cevapcici-Essen begonnen. Doch irgendetwas stimmte nicht. Es musste sich irgendwie ein neuer Spieler ins Team eingeschlichen, da ununterbrochen von einem Guiseppe die Rede war. Nach vier weiteren Tee-Getränken (wir empfehlen insbesondere den Hopfentee der Marke Ožujsko sowie den Pfefferminztee der Marke Nordbrand) und einem kleinen Stimmungstest der kroatischen Einheimischen fuhr man schließlich an den Ort der Bestimmung nach Veternica zu den Culjakis.
Ab hier sollte man eigentlich aufhören, offiziell über den Ausflug zu erzählen, da ab hier der Ausflug an Langeweile kaum zu überbieten war. Doch, weil wir sonst eigentlich immer nur langweilige Dinge machen, erzählen wir trotzdem davon: Ein Mehr-oder-Weniger-Aktiv-Urlaub stand an! Man begann den ersten Abend mit verschiedenen Workshops und Vorträgen zu Themen wie große Bierbrauereien, was das heutige Liebesleben ausmacht und was man tun kann, wenn es zu kurz kommt und wie man sich am besten bemerkbar machen kann, sollte man eine Frage haben. Denn eigentlich sind alle Herrenspieler zu schüchtern, um sich mit ihren Fragen zu melden. So machte man ein geheimes Zeichen aus, das klar ersichtlich macht, dass man eine Frage hat.
Bei 12 – 37 weiteren Kräuter-, respektive Hopfentees wurde dann noch über die Stabilität Deutschlands gesprochen und auch dieser Guiseppe (ein sympathischer Kerl wie wir finden) tauchte immer wieder auf. Was sonst noch so passiert ist, ist aber nun wirklich zu langweilig und nicht der Rede wert.
Ein Teil der Mannschaft machte sich recht früh bettfertig (ok, das ist vielleicht der falsche Begriff, man powerte sich mit der sportlichen Saisonvorbereitung so sehr aus, dass man ins Bett musste).
Der zweite Tag unseres Aktivurlaubs wurde dann mit einem klassischen kroatischen „Gemišt – doručak“ begonnen, also einem „gemischten Frühstück“ wie der Fachkroate aus dem Nähkästchen zu berichten weiß.
Danach stand eine Sporteinheit Spikeball (das Niveau war kriminell!) oder Extreme-Pooling an. Für die anderen gab es auch noch eine Einheit „Extrem-(Muskel)Kater-Bekämpfung“ und wieder andere waren schon wieder mit dem Training und Muskelaufbau der Wurfarme mit (natürlich leeren!) Weinkaraffen beschäftigt. Der Aktivurlaub nahm immer mehr Fahrt auf.
Mit einem sportlichen Snack (man munkelt es war auch Salat dabei!) ging es anschließend in eine Art Team-Olympiade. Die Sportarten waren dabei Rennen und Werfen, dazwischen mal dem Körper verlorengegangene Elektrolyte zurückführen, Mehlweitwurf (oder so) und ein HCL-Quiz für alle, die geistig nach dem ganzen Trainingseinheiten noch zu 100% auf der Höhe waren. Der Höhepunkt der Olympiade war dann, ein Cooldown mittels H²O. Abgeschlossen wurde dieser Aktivtag dann mit einem klassischen, gesunden kroatischen Schonkost Abendessen (also nahezu kein Fleisch, sehr kleine Portionen, wenig Trinken und vor allem viel trockenes Brot). Auch an diesem Abend war ein Teil des Teams weniger stabil als gedacht und musste mangels Ausdauer (Es ist noch ein sehr langer, arbeitsreicher Weg bis zur neuen Saison) früh ins Bett. Generell war die Bettgehzeit natürlich beschränkt- wir waren ja schließlich im Aktivurlaub!
Der dritte Tag stand dann im Zeichen der Kultur und der kroatischen Umgebung. Man stattete dem Weinberg einen Besuch ab (natürlich nur, um dort Sprintübungen und Ausdauereinheiten zu absolvieren – ok nicht nur…). Auf dem Weg dorthin beschloss man kurzerhand einer Einladung eines Nachbarn zu folgen, der uns bereitwillig vorschlug, seinen Holzpavillon mal so richtig einzuheizen und mit kroatischen und deutschen Volksliedern das ganze Tal zu beschallen. Auch hier war wieder dieser Guiseppe an vorderster Front und auch Deutschland blieb weiterhin stabil, ganz wie unser Boots-Kapitän. Nach der Wanderung und den Sporteinheiten am Weinberg, stand dann das nächste Highlight auf dem Programm. Nachdem in Kroatien auch der Wein eine große Rolle spielte, überlegte man sich, diesem dann endlich mal die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, da dies vor lauter Sport bisher völlig zu kurz kam.
Also fuhr man zu einem Event, dass dem Niveau unseres Herrenteams endlich mal entsprach. Eine stilvolle Weinprobe stand auf dem Programm.
Wie allgemein bekannt, waren alle disziplinierten und vorbildlichen Spieler bei dieser Weinprobe natürlich stocknüchtern angetreten und auch der Wein wurde, ganz im Sinne der Weinprobe, lange geschwenkt und nicht einfach nur runtergekippt. Vor allem der Moment, als bekannt wurde, das der Wein 6 Jahre lang im Eichenfass gereift war, beeindruckte die Herren sehr, da auch diese wie guter Wein stetig reifen und mit den Jahren immer besser werden. Voller Ehrfurcht wurden noch einige Gläser des kroatischen Lebenselixiers beim Essen verkostet. Der Bier-Kapitän klärte uns dann währenddessen auch noch darüber auf, dass nicht nur Deutschland, sondern auch Kroatien, Spanien, der Kosovo und viele weitere Länder recht stabil sind. Mit wieder einem bekannt magenschonenden Mahl standen wir dann von den Tischen auf und machten uns auf die Heimreise zu den Culjakis.
Der vierte Tag war dann ganz der Regeneration, dem Aufräumen und dem „Ausschütten“ aller restliche gesundheitsfördender Getränke zum Opfer gewidmet. Auch stattete man dem Nachbar nochmal einen „kurzen, disziplinierten und trockenen“ Besuch ab und abends wurde nochmal rein fleischfrei gegrillt.
Am Sonntagmorgen stieg man dann mehr schlaftrunken, als alles andere wieder in die Autos, um nach 30min Fahrt erstmal eine Stunde an der Grenze zu stehen. Die Pause nutzten die Herren um Kräftigungs- und Dehnübungen durchzuführen, da ein Hochleistungshandballer jede freie Minute zur Vorbereitung nutzt! Die restliche Fahrt verlief dann aber halbwegs ohne Zwangsstopps und so kamen alle wieder wohlbehalten in Vogt an!
Die Herren haben in Kroatien wieder einmal bewiesen, was Teamsport bedeutet. Man hat sich gemeinsam und mit viel Sportgetränken auf die kommende Saison eingestellt und ist bereit, noch mehr zu investieren, um sich auch in der Bezirksliga mit Topniveau zu präsentieren. Das geht nur als Team und spätestens nach dieser Woche wissen alle Kroaten, dass der HCL Vogt genau dieses Team hat!
Für den HCL am Glas aktiv waren:
Funghi, Riste, Schmude, Luke, Bue, Pupu (was isch PUPU?), Ivan, Stephan, Khater, die Merturi-Brüder, Konsti, Fatzge, Adi, Vali, Mäggi, Matze und Guiseppe
P.S. vereinzelte ironische oder sarkastische Darstellungen in diesem Bericht sind Absicht und können voll und ganz selbst ausgelegt werden.