Nachwuchs-Schiedsrichter Darius im Interview
Darius Kugel darf sich über seine bestandene Schiedsrichterprüfung freuen und pfeift diese Saison seine Spiele für den HCL Vogt im Bezirk Bodensee Donau. HCL-Prime-Time hat den 16-jährigen, frischgebackenen Nachwuchsschiedsrichter zu seiner Schiedsrichterausbildung befragt.
Wie bist Du denn darauf gekommen, Schiedsrichter zu werden?
Darius (lacht): Ich habe im Training der E-Jugend geholfen und da hat es mir schon immer Spaß gemacht, bei der E-Jugend auch zu pfeifen. Ich war dann Kinderhandballspielleiter und durfte unter Beobachtung auch Spiele der D-Jugend pfeifen. Irgendwann hatte ich dann Lust, Spiele von älteren Mannschaften zu pfeifen. Simon Khater, damals Schiedsrichter-Obmann des HCL, hat mich dann gefragt, ob ich Schiedsrichter werden will und ich hab „Ja“ gesagt.
Und wie wird man dann „richtiger“ Schiedsrichter? Muss man da eine Art Ausbildung machen oder gibt es da eine Prüfung?
Darius: Bis ich Schiedsrichter wurde, hat es ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Man muss drei Praxis-Lehrgänge in der Halle absolvieren und dann auch einen Theorietest bestehen, der aus 30 Fragen besteht und bei dem man eine bestimmte Punktzahl erreichen muss. Vor der theoretischen Prüfung muss man sich schon etwas Zeit nehmen und lernen, wie z. B. beim Führerschein. Zum Schluss kommt die Praxisprüfung, bei der man ein Spiel unter Beobachtung pfeift. Als Beobachter kommt Alex Weber, Schiedsrichterwart des Handballbezirks Bodensee-Donau, der einem auch nochmals Tipps und Verbesserungsvorschläge gibt, oder Kritik übt.
Das heißt, Du hast den Theorieteil und Deine Praxisprüfung bestanden und darfst jetzt im Bezirk Bodensee-Donau die Spiele aller Mannschaften pfeifen?
Darius grinst: Bei mir gab es bei der Prüfung nicht viel zu kritisieren und dann hatte ich bestanden, ja. Momentan darf ich bis zur A-Jugend alle Spiele pfeifen, Damen- und Herrenspiele darf ich erst pfeifen, wenn ich 18 bin.
Und wurdest Du während Deiner Schiri-Ausbildung vom HCL unterstützt oder begleitet?
Darius: Simon Khater hat mich bei den Spielen, die ich gepfiffen habe immer betreut, meine Fragen beantwortet und mir immer wieder Tipps und Ratschläge gegeben. Das Schiri-Outfit und die Ausbildungskosten werden vom Verein übernommen und natürlich darf ich die Spiele, die ich pfeife auch abrechnen.
Stört es Dich gar nicht, wenn Spieler, Trainer oder Zuschauer meckern oder schimpfen?
Darius: „Mir macht das nicht viel aus bzw. es ist mir egal. Spieler/-innen oder Trainer/-innen, die meckern oder einem blöd kommen, kann man ja bestrafen. Wenn Zuschauer blöde Sachen reinrufen, kann man als Schiri auch Time-Out nehmen und nach oben rufen, dass sie still sein, oder selber pfeifen sollen.
Sollte sich jemand für den Schiedsrichter-Job interessieren, darf er dann auf Dich zukommen?
Darius: Klar! Wenn jemand was zum Schiedsrichterwesen wissen will darf er gerne auf mich zukommen. Oder sich an Simon Khater, Manu Khater oder Schmucki wenden – die kennen sich da gut aus und helfen bestimmt auch gerne weiter.
Während das Redaktionsteam noch die letzten Notizen zum Gespräch macht, packt Darius schon seine Pfeife und die Karten zusammen. Für ihn geht es direkt in die Halle, wo er als Schiedsrichter die Spiele der gemischten D-Jugend und der weiblichen C-Jugend leiten wird. Wir bedanken uns bei Darius für das nette Interview, gratulieren zur bestandenen Schiedsrichterprüfung und wünschen ihm für die kommende Saison viel Erfolg beim Pfeifen. Und wenn Dir jemand blöd kommen sollte – pfeif drauf!
